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Hybride Fertigung in der Zahntechnik - warum die CORiTEC 650i PRO neue Maßstäbe setzt

|Arbeitsabläufe, Digitale Zahnmedizin

Der digitale Wandel hat die Zahntechnik in den letzten Jahren tiefgreifend verändert. Prozesse, die früher ausschließlich auf handwerklichem Können beruhten, werden heute zunehmend durch digitale Arbeitsabläufe, automatisierte Systeme und CAD/CAM-Technologien bestimmt. Vor allem zwei Verfahren sind in den Vordergrund getreten: die subtraktive Fertigung durch Fräsen und Schleifen und die additive Fertigung durch 3D-Druck. Beide Ansätze haben den Markt revolutioniert, haben aber jeweils ihre eigenen Grenzen.

Die additiven Technologien bieten eine größere Designfreiheit und eine wirtschaftlichere Herstellung von Zahnstrukturen, haben aber oft Nachteile in Bezug auf Oberflächenqualität, Präzision und verfügbare Materialien. Subtraktive Technologien bieten höchste Präzision, Prozesssicherheit und Materialvielfalt, sind aber weniger effizient, wenn es um komplexe Geometrien und Materialabfälle geht.

Die Zukunft liegt daher in der Kombination der Stärken beider Welten: der hybriden Fertigung. Sie vereint die Effizienz und Flexibilität der additiven Technologien mit der klinischen Präzision und Oberflächenqualität der subtraktiven Fertigung. Mit der CORiTEC 650i PRO Serie hat imes-icore - neben der CORiTEC 350i Serie - ein System geschaffen, das diesen hybriden Ansatz konsequent umsetzt. Es bietet Dentallaboren und Fräszentren eine Lösung, die den heutigen hohen Ansprüchen gerecht wird und gleichzeitig zukünftige Entwicklungen antizipiert.

Innerhalb der imes-icore-Familie befindet sich ein weiteres Hybridsystem in der Entwicklung: das CORiTEC Mythos System, dessen Markteinführung für Anfang 2026 geplant ist. Es wird die subtraktive Gerüstherstellung und die additive "Beschichtung" vollautomatisch in einer einzigen Maschine kombinieren.

1. Warum Hybrid? Die Vorteile der kombinierten Fertigung

Die Hybridfertigung ist nicht nur eine natürliche Weiterentwicklung zweier etablierter Technologien, sondern stellt einen Paradigmenwechsel dar. Sie vereint strategisch die Stärken der additiven und subtraktiven Verfahren in einem nahtlosen Arbeitsablauf.

Additive Technologien wie das Laser Powder Bed Fusion (LPBF) ermöglichen die schnelle und materialeffiziente Herstellung komplexer Komponenten - Geometrien, die mit rein subtraktiven Verfahren kaum zu realisieren wären. Gleichzeitig erfordern die klinischen Anforderungen in der Zahnmedizin absolute Präzision bei Passflächen, Gewinden und Anschlussgeometrien - Bereiche, in denen Fräsmaschinen ihre Stärken haben.

Mit der additiven Fertigung von Bauteilen und der anschließenden subtraktiven Nachbearbeitung entsteht ein Workflow, der additive Effizienz mit klinisch zuverlässiger subtraktiver Präzision verbindet. Implantatgetragene Stege, weitspannige Brücken oder Prothesenbasen können kostengünstig hergestellt und anschließend perfektioniert werden, um eine optimale Passform und Oberflächenqualität zu erreichen.

Die Hybridfertigung ist also kein Kompromiss, sondern die logische Antwort auf die steigenden Anforderungen an Präzision, Effizienz und Ressourcenoptimierung in der dentalen Produktion.

2. Der CORiTEC 650i PRO als Benchmark für die Hybridfertigung

Die CORiTEC 650i PRO Serie verkörpert Hybridfertigung auf höchstem Niveau. Sie ist nicht einfach eine Dentalfräsmaschine, sondern ein fortschrittliches Produktionssystem, das speziell für hybride Arbeitsabläufe entwickelt wurde.

Die Maschine wurde von Grund auf so konzipiert, dass sie sowohl additiv gefertigte Metallrohlinge präzise bearbeiten kann als auch alle gängigen Dentalwerkstoffe - insbesondere hochpräzise Metalle - mit höchster Genauigkeit verarbeitet.

Ihr Fundament besteht aus einer Kombination von Stahl- und Granitkomponenten, die eine außergewöhnliche Steifigkeit und Schwingungsdämpfung gewährleisten. Eine wassergekühlte Hochfrequenzspindel mit 5,7 kW Leistung, hohem Drehmoment für die Titanbearbeitung und Drehzahlen bis zu 50.000 U/min sorgt für einen reibungslosen Betrieb und hohe Standzeiten.

Integrierte Hybridhalter erlauben es, LPBF-gedruckte Bauteile über ein Nullpunktspannsystem direkt in der Maschine zu fixieren und in einem kontrollierten Arbeitsablauf zu bearbeiten. Hinzu kommt das einzigartige Modul iCAM-AM für die Hybridbearbeitung, das die Daten sowohl für Metall-3D-Drucker als auch für Fräsmaschinen unter Berücksichtigung der korrekten Nullpunktausrichtung und der simultanen 5-Achs-Bearbeitung berechnet. Selbst hochkomplexe Geometrien lassen sich mit außergewöhnlicher Präzision bearbeiten.

Automatische Werkzeug- und Rohlingswechsler ermöglichen eine kontinuierliche 24/7-Produktion - eine deutliche Effizienzsteigerung in Fräszentren und Großlaboren.

3. Technologische Details der 650i PRO Serie

Ein Blick auf die technischen Details zeigt, warum die 650i PRO Serie im Premiumsegment angesiedelt ist.

Ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal ist die Kombination aus einem massiven Granitsockel und einem robusten Stahlrahmen, der der Maschine eine unübertroffene Stabilität und Präzision verleiht. Diese Konstruktion reduziert Vibrationen auf ein absolutes Minimum und bildet die Grundlage für hochpräzises Fräsen mit exzellenter Oberflächenqualität - auch bei langen Bearbeitungszyklen oder komplexen Indikationen.

Die wassergekühlte HF-Spindel bietet eine konstant hohe Leistung und ein hohes Drehmoment, während ihr ruhiger Lauf eine lange Werkzeugstandzeit gewährleistet. Mit einem HSK-Werkzeugwechsler mit 32 Positionen und einem optionalen Rohlingswechsler, der bis zu 16 Scheiben aufnehmen kann, lassen sich Arbeitsabläufe ohne Bedienereingriff vollständig automatisieren.

Das Nullpunktspannsystem von EROWA liefert 5000 Nm Spannkraft für eine präzise und steife Werkstückpositionierung. Spezialisierte Halter - von geschlossenen Platinenhaltern über C-Spanner bis hin zu Hybridhaltern - bieten maximale Bearbeitungsflexibilität.

Ein einzigartiges Highlight der 650i PRO ist ihre Fähigkeit, in nur fünf MinutenAbutments aus vorgefrästen Rohlingen in hervorragender Qualität herzustellen. Dies wird durch die neu integrierte Hochgeschwindigkeits-Dreh-Frästechnologie ermöglicht, die durch den Torque-Motor der A-Achse realisiert wird.

Die Software der Maschine, das iCAM-Modul von imes-icore, setzt neue Maßstäbe. Es beinhaltet eine optimierte Postprozessorlogik, fertige Strategien für alle Materialien und Indikationen sowie automatisierte, validierte Arbeitsabläufe. Die Kollisionsüberwachung und der automatische Ausgleich von Positionsabweichungen sorgen für einen sicheren und effizienten Betrieb.

Zusammengenommen machen diese Merkmale das 650i PRO nicht nur zu einem technischen, sondern auch zu einem prozessualen Maßstab in der professionellen Dentalfertigung.

4. Hybride Arbeitsabläufe in der Praxis: Anwendungsgebiete

Die Stärken der 650i PRO Serie zeigen sich besonders bei der Herstellung komplexer Indikationen.

Ein klassisches Beispiel sind implantatgetragene Stege. Diese können mit dem LPBF-Verfahren in Titan oder CoCr wirtschaftlich hergestellt werden und ermöglichen Geometrien, die mit rein subtraktiven Verfahren kaum möglich sind. Bei der subtraktiven Bearbeitung werden Stützflächen, Schraubenkanäle und Verbinder mit höchster Präzision gefräst, um eine perfekte klinische Passung zu erreichen.

Auch weitspannige Brücken profitieren von dem hybriden Arbeitsablauf. Additive Verfahren stellen die Gerüste effizient her, während das subtraktive Finishing auf dem 650i PRO für exakte Ränder, genaue Positionierung und klinisch glatte Oberflächen sorgt.

Weitere hochwertige Anwendungen sind Teilprothesengerüste, bei denen die gedruckten Strukturen durch subtraktives Finishing verfeinert werden können. Dies verbessert die Passform und erhöht den Patientenkomfort durch die Schaffung hochwertiger Oberflächentexturen. Selbst Gewinde für Geschiebe können additiv vorgeformt und später in der Maschine präzise gefräst werden.

5. Materialvielfalt als Erfolgsfaktor

Ein weiterer entscheidender Vorteil der CORiTEC 650i PRO Serie ist ihre uneingeschränkte Materialflexibilität. Während viele Systeme auf bestimmte Materialklassen beschränkt sind, unterstützt die 650i PRO eine beeindruckende Bandbreite.

Kunststoffe und Keramiken können ebenso effizient bearbeitet werden wie Titan und CoCr-Metalle.

Mit der Integration von additiv gefertigten Indikationsrohlingen erweitert sich das Spektrum sogar noch weiter. Mittels 3D-Druck erzeugte Strukturen lassen sich nahtlos in den subtraktiven Fertigungsworkflow überführen.

Damit ist das 650i PRO für ein nahezu unbegrenztes Anwendungsspektrum geeignet und bietet Laboren und Fräszentren ein Höchstmaß an Vielseitigkeit.

6. Praktischer Nutzen: Konkrete Vorteile für Zielgruppen

Für Dentallabore bedeutet die Investition in ein CORiTEC 650i PRO vor allem eines: Unabhängigkeit. Komplexe Fälle, die bisher an Fräszentren vergeben werden mussten, können nun im eigenen Haus gefertigt werden. Das spart Zeit, senkt die Kosten und verkürzt die Durchlaufzeiten erheblich. Gleichzeitig steigern die Labore ihre Wettbewerbsfähigkeit, indem sie ihr Portfolio erweitern und qualitativ hochwertige Arbeiten anbieten.

Fräszentren profitieren von Skalierbarkeit und Automatisierung. Mit der Möglichkeit, rund um die Uhr mit automatisierten Wechslern zu arbeiten, steigt die Produktionskapazität drastisch an, ohne dass das Personal entsprechend aufgestockt werden muss. Die Möglichkeit, hybride Arbeitsabläufe anzubieten, stellt einen Wettbewerbsvorteil dar - insbesondere auf internationaler Ebene, da die Kunden zunehmend effiziente und hochpräzise Lösungen verlangen.

7. Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz

Die Hybridfertigung trägt erheblich zur Nachhaltigkeit bei. Die additive Fertigung reduziert den Materialabfall, während die subtraktive Fertigung nur dort eingesetzt wird, wo sie klinisch notwendig ist. Dies senkt die Kosten und schont die Ressourcen.

Die Energieeffizienz verbessert sich, da die Fräszeiten sinken und die Ausschussrate minimiert wird.

Wirtschaftlich gesehen bietet der 650i PRO ein hohes ROI-Potenzial. Fräszentren sehen oft, dass sich die Investition aufgrund der hohen Auslastung und der erstklassigen Dienstleistungen innerhalb weniger Monate amortisiert. Größere Labore können in hybride Arbeitsabläufe einsteigen, was langfristig die Betriebskosten senkt und neue Einnahmequellen erschließt.

Die Maschine bietet auch Zukunftssicherheit. In einem Markt, der sich zunehmend auf Effizienz, Präzision und Nachhaltigkeit konzentriert, bieten Hybridlösungen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

8. Markt und Zukunftsaussichten

Der Markt für Zahntechnik bewegt sich eindeutig in Richtung hybrider Fertigungsverfahren. Drei Trends prägen diese Entwicklung:

  1. Integration von KI in CAM-Software
    KI-gesteuerte Strategien können Bearbeitungszeiten reduzieren, Fehler minimieren und die Prozesssicherheit verbessern.
  2. Strengere regulatorische Anforderungen
    Diese verlangen eine genauere Dokumentation und höhere Reproduzierbarkeit - beides Stärken hybrider Arbeitsabläufe.
  3. Nachhaltigkeit als wichtiger Investitionstreiber
    Ressourcen- und Energieeffizienz sind sowohl ökologisch als auch ökonomisch vorteilhaft.

Der CORiTEC 650i PRO ist für diese Zukunft gerüstet. Der offene Umgang mit Materialien und Arbeitsabläufen, der hohe Automatisierungsgrad und die nahtlose Integration von additiver und subtraktiver Fertigung machen sie zu einer zukunftssicheren Investition.

9. Fazit: Hybrid als Erfolgsfaktor - 650i PRO als Benchmark

Die hybride Fertigung ist kein kurzfristiger Trend, sondern der nächste logische Evolutionsschritt in der Dentalproduktion. Additive Fertigung allein kann die in der Zahnmedizin geforderte Präzision und Reproduzierbarkeit nicht liefern, während subtraktive Verfahren allein in Bezug auf Effizienz und Materialeinsatz begrenzt sind.

Erst die Kombination beider Verfahren schafft ein System, das die Anforderungen von Laboren, Fräszentren und Zahnärzten gleichermaßen erfüllt.

Die CORiTEC 650i PRO Serie ist mehr als eine Maschine - sie ist eine strategische Investition, die es Anwendern ermöglicht, Arbeitsabläufe zu modernisieren, Fähigkeiten zu erweitern und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Sie ist sowohl ein Maßstab als auch ein zukunftsweisendes Modell dafür, was die dentale Fertigung im 21.

FAQ (erweitert)

F: Welche Indikationen sind für die Hybridfertigung besonders geeignet?
A: Stege, weitspannige Brücken, Vollprothesen, Schienen und Gerüste für Teilprothesen.

F: Ist die Hybridfertigung für kleinere Labore geeignet?
A: Ja - vor allem, wenn regelmäßig komplexe Fälle im Haus hergestellt werden.

F: Welche Materialien können verarbeitet werden?
A: Zirkoniumdioxid, Titan, CoCr, Glaskeramik, Lithiumdisilikat, PMMA, PEEK und Wachs.

F: Wie lässt sich das Gerät in bestehende Arbeitsabläufe integrieren?
A: Offene Schnittstellen ermöglichen die nahtlose Integration in gängige CAD/CAM-Systeme.

F: Wie sieht es mit Service und Wartung aus?
A: Regelmäßige Wartung und professionelle Unterstützung sind unerlässlich, um Präzision und langfristige Verfügbarkeit zu gewährleisten.